Hiller Galloways
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Hiller Galloways
Himmlische Ruhe liegt über Weideflächen, deren Ende sich nur erahnen lässt.
Einzig das Zirpen und Summen der Insekten ist zu hören.
In der Ferne thront eine mächtige Trauerweide haushoch über den seichten Hügeln des Hiller Umlandes. Ihre weichen Äste reichen bis kurz über den Boden herab, ein lauer Sommerwind versetzt sie in langsames Schwingen.
Im Hintergrund erstreckt sich dicht bewaldet das Wiehengebirge. Zwischen den spätsommerlichen Klängen ertönen die langgezogenen Rufe einer Bäuerin, die weit über die Wiesen getragen werden, bevor sie sich verlieren.
Nach wenigen Augenblicken lässt sich etwas unter der Weide erahnen, bei genauem Hinsehen erkennt man die ersten Köpfe der Rinder, denen die Rufe galten. Langsam setzt sich die Herde in Bewegung, man kann einige Muttertiere mit ihren Kälbern ausmachen.
Ein stattlicher schwarzer Bulle lässt sie nicht aus den Augen. Ruhig und gelassen schreitet die kleine Herde auf die Bäuerin zu. Ein Tier bleibt stehen und senkt den Kopf, um frisches Quellwasser zu trinken. Das jüngste Kalb springt vergnügt zwischen den älteren Tieren umher und wackelt mit dem Schwänzchen, wie man es sonst nur von Hunden kennt.
Man möchte fast meinen, ein derartiges Idyll könne nur Erzählungen aus vergangenen Zeiten entstammen, oder ließe sich bestenfalls in Dokumentationen über entlegene Ecken der Erde finden, in denen vereinzelte Bauern noch nah an der Natur und alten Traditionen leben.
Tatsächlich jedoch ist es Teil des Alltags von Familie Gendatis, die inmitten des Mühlenkreises ihre Gallowayzucht betreibt und sich dabei ganz und gar der artgerechten Urtümlichkeit verschrieben hat.
Kaum sind die ersten Galloways am Zaun angelangt, wird ein weißes Tier freudestrahlend von Tochter Alexa begrüßt. Sie streichelt der Kuh liebevoll über die breite Stirn, das Tier hebt den Kopf und stupst ihr zärtlich mit der Nase unter die Hand. Es ist „Emmi“, eines der Tiere, mit denen für Marko und Britta Gendatis im November 2012 alles anfing.
Zwei Galloways sollten damals die Weidepflege übernehmen, doch die Begeisterung für die Tiere war so groß, dass der Fokus schon bald nicht mehr auf ihrem Nutzen lag, sondern auf ihren Bedürfnissen. So wurde ein geräumiger Stall gepachtet und entsprechend ihrer Bedürfnisse umgebaut, damit sie auch im Winter nach freiem Belieben ein- und ausgehen, sich bewegen, draußen in Gras und Erde spielen, oder im Innenbereich die dicke Schicht aus weichem Stroh genießen können.
Aus der Hobbyhaltung wurde eine professionelle Zucht mit verschiedenfarbigen Tieren.
Aktuell zählt der Bestand 36 Rinder. Neben den dunklen Fellfarben, die man in ländlichen Gegenden hin und wieder sieht, leben hier auch hellbraune und weiße Galloways.
Im Laufe der vergangenen acht Jahre entwickelte die Familie viele Ideen, um den Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen und dabei außerdem im Sinne der Nachhaltigkeit und der Regionalität zu handeln. Durch die Vernetzung mit anderen Betrieben vor Ort werden lange Transportwege vermieden und die erstklassige Qualität von Futter und Einstreu, sowie später auch von Fleischprodukten, gewährleistet.
Die Kälber verbringen mindestens acht bis neun Monate bei ihren Müttern, bevor sie mit ihren Spielkameraden eine eigene Gruppe bilden. Nach Geschlechtern getrennt dürfen sie weiterhin das Leben genießen, in den Sommermonaten die großflächigen Weiden unsicher machen und im Winter die Vorzüge des großen Offenstalls auskosten. Im Alter von 36 bis 40 Monaten werden sie von Familie Gendatis persönlich zu einer nahegelegenen, familiengeführten Schlachterei gebracht.
Die Tiere kennen die Fahrten zwischen Winterstall und Sommerweide von klein auf, sodass sie mit dem Transport nur Positives verbinden.
In die Aufzucht und Haltung der Hiller Galloways investiert die Familie so viel Zeit, Aufwand und Liebe, dass auch der letzte Weg der Tiere so schonend wie möglich sein soll. In dem kleinen Schlachtbetrieb haben die Tiere keine Wartezeiten und dadurch kaum Gelegenheit, Ängste oder Stress zu entwickeln.
Zum Wohle der Tiere ist hier jeder Ablauf bis ins Detail durchdacht.
Das Fleisch der Hiller Galloways soll man mit gutem Gewissen genießen dürfen, das haben sich die Betreiber des Hofes zum Ziel ihrer Arbeit gemacht.
Gleiches gilt selbstverständlich für die Geflügelprodukte der hofeigenen Hühner.
Wer jetzt jedoch der Meinung ist, mehr könne für das Tierwohl in einem Betrieb kaum getan werden, hat die Rechnung ohne Familie Gendatis gemacht. Die nämlich hat für die nähere Zukunft ganz besondere Pläne: Um dem „Abfallprodukt Bullenkalb“ entgegenzuwirken, kooperieren sie mit einem Milchviehbetrieb aus der Region. Die Kälber der Rasse Inra, die ihr kurzes Leben in Iglus fristen müssten, um dann, wie in konventionellen Betrieben üblich, im Alter von nur drei Monaten geschlachtet zu werden, sollen bei den Hiller Galloways aufwachsen und für mindestens drei Jahre genauso artgerecht und liebevoll gehalten werden, wie die Galloways.
Um den verwaisten Kälbern die Liebe und Fürsorge einer Mutter zu schenken, ist sogar die Anschaffung einer Ammen-Kuh geplant.
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